Erkunden, orten, finden und retten.

(27.04.2024) THW Ortsverband startet in jährliche Übung. Herausfordernde Aufgaben für Bergungsgruppe, Fachgruppe Notversorgung- und Notinstandsetzung sowie technische Ortungsgruppe wartet in Heppenheim auf die Helfenden

„Eine Explosion auf einer Party“! Der Start für den Ortsverband Groß-Gerau, in die jährliche Übung am 27.04.2024. Der Technische Zug, bestehend aus dem Zugtrupp, der Bergungsgruppe und der Fachgruppe Notversorgung und -instandsetzung (Fachgruppe N) sowie der technischen Ortungsgruppe, brach gegen 07:30 Uhr als Marschverband nach Heppenheim auf.

Vor Ort lief bereits die Nebelmaschine, Menschen riefen um Hilfe, Dummys waren verschüttet oder eingeklemmt, einige nicht sofort sichtbar. Bei der Ankunft des Technischen Zugs wurde der Zugführer, der sich ein Bild von der Lage machen wollte, von verwirrten Menschen mit Knalltrauma aufgehalten und um Hilfe gebeten. Neben der Betreuung der Umherirrenden galt es, einen Überblick über die Situation zu bekommen. Aus einer Hütte drang dichter Rauch, in der vermutlich Menschen waren.

Nachdem die Bergungsgruppe über die Lage mit der rauchenden Hütte informiert worden war, rüsteten sich die Helfer mit schwerem Atemschutz aus, um die vermisste Person im Haus zu suchen. Es war schwer etwas zu erkennen. Der dichte Rauch und umgestürzte Tische und Stühle erschwerten die Suche zusätzlich. Nach der erfolgreichen Rettung einer verletzten Person erhielten die Helfer von der Übungsleitung die Anweisung, auf keine weiteren Funksprüche zu antworten. Ein Szenario, das immer eintreten kann – die eigenen Helfer werden zu Opfern. Ein Atemschutznotfall. Der Sicherungstrupp musste in die verrauchte Hütte und die Kameraden retten. Während der erfolgreichen Rettung bahnte sich die Fachgruppe Notversorgung und -instandsetzung einen Weg mit der Kettensäge durch das Waldstück, in dem Bäume den Zugang blockierten.

Keine Zeit zum Durchatmen – eine Partyteilnehmerin hörte Klopfgeräusche und vermisste jemanden. Die technische Ortungsgruppe des Ortsverbands wurde eingesetzt. Mit einem akustischen Ortungsgerät begann die Suche nach den Geräuschen. An der Einsatzstelle herrschte absolute Stille; viele Arbeiten mussten eingestellt werden, damit keine Fremdgeräusche die Suche mit dem empfindlichen Gerät störten. Nach und nach fand die Ortungsgruppe den Ort der Klopfgeräusche, die mit einem Klopfsimulator in einer Röhre erzeugt worden waren. In einem Röhrensystem war eine Übungspuppe versteckt. Mit der Searchcam, einem Kamerasystem mit Gegensprechfunktion und verschiedenen Kameraköpfen mit LED-Lichtern, konnte eine Sichtverbindung zur Puppe hergestellt werden. Hier kam die Fachgruppe Notversorgung zur Rettung aus dem engen Röhrensystem zur Hilfe.

"Peter wird vermisst." Eine verwirrte Person, die den Zugführer um Hilfe gebeten hatte, kam auf einen Helfer zu. „Peter, wo ist Peter? Peter wollte mit der Kettensäge Holz machen, da oben.“ Noch eine vermisste, vermutlich verletzte Person. „Peter, den hab ich vor 2 Stunden bestimmt das letzte Mal gesehen, Sie müssen Peter finden.“ Schnell wurde ein Trupp der Bergungsgruppe zur Erkundung und Rettung losgeschickt. Hoch auf den Hügel durch Dickicht und Wald bahnten sie sich den Weg. Oben lag eine Puppe unter einem Baumstamm. Peter war gefunden. Die Rettung gestaltete sich schwierig. Der Baumstamm musste angehoben werden, während Peter versorgt und anschließend in die Schleifkorbtrage gelegt wurde. Höchste Vorsicht, Peter war verletzt. Mit der Trage gesichert ging es durch das Dickicht, unter Stämmen hindurch, Leitern herunter, bis schlussendlich Peter gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden konnte.

Während die Rettungsaktion für Peter lief, bat der Rettungsdienst um die Bereitstellung eines Zeltes zur Versorgung der Verletzten. Es mussten Liegeplätze für insgesamt 10 Personen sowie Sitzplätze für 35 Menschen geschaffen werden. Hier war die Fachgruppe N gefragt. Sie stellte kurzerhand ein Zelt und die benötigten Sitz- und Liegemöglichkeiten bereit. Die Sitzgelegenheiten dienten für die Mittagspause und zur Essensaufnahme während der Übung. Die stellvertretende Ortsbeauftragte sorgte für das leibliche Wohl der Helfenden. Doch noch waren nicht alle Szenarien, die das Vorbereitungsteam um Zugführer Alex Rouse aufgestellt hatte, abgearbeitet.

Nach dem Mittagessen begann die Fachgruppe N mit dem Rückbau des Versorgungsplatzes, während die technische Ortungsgruppe eine weitere Aufgabe hatte: die Suche nach einer vermissten Person in einer Röhre. Ein Partygast war in eine stehende Röhre geklettert und hineingefallen. Mit der Searchcam konnte die Puppe lokalisiert werden. Über eine Leiterkonstruktion mit Abseilgerät wurde die Person gerettet und ebenfalls dem Rettungsdienst übergeben.

Immer wieder tauchten zwischen den Szenarien verwirrte und verletzte Darsteller auf, um die Hilfskräfte weiterhin herauszufordern. Nach dem Rückbau, dem Verladen der Geräte und der Herstellung der Marschbereitschaft ging es gegen 16:00 Uhr zurück zum Ortsverband, wo die allgemeine Einsatzbereitschaft wiederhergestellt wurde und eine ereignisreiche, interessante und anspruchsvolle Übung zu Ende ging.


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