Nach Ankunft an der Einsatzstelle und erster Erkundung bestätigte sich die erste Meldung: Alle Treppenhäuser waren nicht mehr nutzbar. Daher entschieden die Gruppenführer die Wohnungen mittels tragbaren Leitern durch die Fenster zu betreten. Alle Rettungsmaßnahmen mussten von einer Gebäudeseite vorgenommen werden, da laut Szenario, die andere Gebäudeseite im Trümmerschatten eines zweiten, einsturzgefährdeten Gebäudes lag. Wegen der einsetzenden Dämmerung entschied der Zugrupp, dass die 2. Bergungsgruppe vor Beginn der Erkundung die Einsatzstelle ausleuchtet. Die 1. Bergungsgruppe begann sofort mit der Erkundung im ersten Gebäudeteil. Hier fand der erkundende Trupp auch schnell die erste verletzte Person. Die Rettung gestaltete sich jedoch schwierig, da die Person möglichst erschütterungsfrei und vor allem waagerecht gerettet werden musste. Daher entscheid der Gruppenführer die Rettung mittels einem Einspannausleger aus Teilen des Einsatzgerüstsystems und ein Waagerechtes Ablassen mit dem Abseilgerät.
Da durch die Zugänge über die Fenster viele Leitern benutzt wurden und diese somit knapp waren setzte die zweie Bergungsgruppe in einem anderen Gebäudeteil die Technik des lotrechten Ablassens zur Rettung ein. Im Übungsverlauf kamen viele Techniken und Fertigkeiten der Bergungsgruppen im Bereich des Rettens von Personen zum Einsatz. Neben den Bereits beschriebenen Techniken wurden unter anderem auch der Leiterhebel, eine schiefe Ebene sowie der Verletztentransport ohne Hilfsmittel geübt. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Kommunikation zwischen den Trupps, den Gruppenführern und dem Zugtrupp.
Nach knapp vier Stunden konnte die Übungsleitung vermelden: Alle Verletzten gerettet. Insgesamt konnte ein positives Resümee gezogen werden. Alle gestellten Aufgaben wurden souverän gelöst.
