11.09.2017, von Alex Rouse

Krisenunterstützungsteam in den USA - SEELIFT im Einsatz #24/2017

Am Montag Abend entsandte die Bundesregierung ein Krisenunterstützungsteam in die USA, um den deutschen und europäischen Betroffenen von Hurrikan Irma in Florida zu helfen. Mit dabei sind zehn ehren- und hauptamtliche Einsatzkräfte des THW. Die logistische Abwicklung der Ausfuhr von Material und Personal über die Flugbereitschaft der Bundeswehr Köln-Wahn lag in Obhut der Groß-Gerauer Logistikexperten. Die Unterkunft des THW Ortsverbands Siegburg diente als Stützpunkt („SEEtreff“) für diese Aktion, dort wurden alle Auslandshelfer zusammen gesammelt und erhielten ein Briefing.

Das Team wird zum deutschen Generalkonsulat entsendet und besteht aus Angehörigen des Auswärtigen Amtes, der Bundeswehr, eines Kriseninterventionsteams einer Berufsfeuerwehr und den Einsatzkräften des THW.

Die THW-Helfer sind Experten für Koordinierung, Stabsarbeit und Logistik. Der Einsatz wird voraussichtlich zwei Wochen dauern.

Als Hilfe nach besonderen Ereignissen, wie zum Beispiel Naturkatastrophen, unterstützt das THW bereits seit vielen Jahren das Auswärtige Amt und die weltweiten Auslandsvertretungen Deutschlands mit sogenannten „Botschaftsunterstützungsteams“. Diese speziell geschulten Teams haben in solchen Situationen die Aufgabe, die deutschen Botschaften mit Koordinierungsleistungen und bei der Krisenstabsarbeit zu unterstützen. So half das THW beispielsweise nach dem schweren Erdbeben in Nepal 2015 und unterstützte die deutsche Auslandsvertretung in Kathmandu bei der Betreuung der vielen gestrandeten Touristen.

In den USA war das THW zuletzt 2005 in Folge des Hurrikan Katrina mit rund 130 Helferinnen und Helfern im Einsatz. Für sechs Wochen liefen damals die Hochleistungspumpen des THW im überfluteten New Orleans und pumpten fünf Millionen Kubikmeter Wasser ab.

 

Hintergrund: SEELIFT – Groß-Gerauer Logisitk-Experten helfen weltweit

 

Während andere nach einem schweren Erdbeben betroffen und gebannt die Fernsehnachrichten verfolgen, herrscht auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks (THW) Groß-Gerau hektische Betriebsamkeit: Nur 72 Stunden nach einem Erdbeben tendiert die Chance, Betroffene noch lebend retten zu können gegen null. Wenn Einsatzkräfte des THW daher weltweit in den Einsatz entsandt werden zählt jede Minute. Der Wettlauf gegen die Zeit auf dem Weg ins Ausland ist daher Auftrag und Spezialgebiet der Schnell-Einsatz-Einheit Logistikabwicklung im Lufttransportfall (SEELIFT). Die bundesweit einmalige und nur im Ortsverband Groß-Gerau stationierte, Einheit ist die ehrenamtliche Bodencrew der Auslandaktivitäten des THW. Sie stellt den schnellstmöglichen Transfer der Einsatzkräfte von Deutschland in ein Krisengebiet im Ausland und ihren Rücktransport sicher. Die Helfer verstehen sich als Service-Einheit für die ins Ausland entsandten Einsatzkräfte und gleichzeitig als Koordinatoren der weltweiten humanitären Hilfe. Dazu hält SEELIFT ständig Kontakt zum Rhein-Main-Flughafen Frankfurt, arbeitet mit dem Flughafen und zuständigen Sicherheitsbehörden Einsatzpläne aus und wickelt die Luftverlastung von THW-Personal und Material im Einsatzfall verantwortlich an allen deutschen Großflughäfen ab. Wann immer Einheiten des THW über den Luftweg ins Ausland verlegt werden, um humanitäre Hilfe zu leisten, sind auch die Groß-Gerauer Logistiker mit den markanten blauen Rückenschildern gefragt. Ein „Lift“ – wie die Helfer ihre Einsätze nennen – kann dabei sehr unterschiedliche Ausmaße haben: Von einem zweiköpfigen Erkundungs-Team in einer Linien­maschine bis zu 28 Fahrzeugen in Globemaster-Militärflugzeugen wurden von SEELIFT bereits Einsätze jeder Größenordnung betreut. In den letzten Jahren „lifteten“ die Groß-Gerau durchschnittlich über 50 Mal pro Jahr.

 

Quelle Bild und Text: www.thw.de

 


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