Vor Ort galt es die Standsicherheit einer Scheune zu bewerten. Diese wurde als akut einsturzgefährdet eingestuft, sodass im ersten Schritt die angrenzenden Häuser evakuiert wurden. Weiterhin erfolgte gegen 19 Uhr die Alarmierung des Technischen Zuges des OV Groß-Gerau. Dieser schützte mit Hilfe einer Holzkonstruktion das direkt angrenzende Wohnhaus gegen Trümmerschlag im Falle eines Einsturzes.
Die weiteren Arbeiten an der Scheune wurden für in der Nacht als zu gefährlich eingestuft. Daher alarmierte unser Zugtrupp für die weiteren Sicherungsarbeiten am kommenden Morgen eine Bergungsgruppe sowie den Zugtrupp des OV Pfungstadt, die Fachgruppe Räumen (mit Teleskoplader) des OV Bensheim sowie den Einsatzstellensicherungstrupp (ESS-Trupp) des OV Landau nach Gernsheim.
Im Laufe des Samstags (29.) wurde so durch die Bergungsgruppe Platz auf dem Grundstück für den Teleskoplader sowie für die Messstrecken des ESS-Trupps geschaffen. Im Anschluss begannen die Einsatzkräfte mit Hilfe des Arbeitskorbes am Teleskoplader das Dach der Scheune per Hand abzutragen, um so die Last auf der angeschlagenen Gebäudestruktur zu reduzieren. Bei allen Arbeiten wurde die Scheune ständig vom ESS-Trupp auf mögliche Bewegungen überwacht. Weiterhin beriet ein THW-Baufachberater über das bestmögliche Vorgehen bei den Arbeiten.
Aufgrund der Lage der Scheune war es nicht möglich, die zweite Dachhälfte mit dem Arbeitskorb des Teleskopladers zu erreichen. Deshalb forderte der Zugrupp einen Autokran an, um das Dach mittels Personenkorb erreichen zu können. Diese Arbeiten wurden dann von dem zur Ablösung der Pfungstädter Einsatzkräfte eingetroffenen Ortsverband Darmstadt bis in die frühen Morgenstunden zu Ende gebracht.
Für das THW endete der Einsatz nach ca. 36 Stunden gegen 4 Uhr am Sonntagmorgen. Insgesamt waren an der Einsatzstelle in Gernsheim fünf THW-Ortsverbände mit ca. 65 Einsatzkräften, das Deutsche Rote Kreuz aus Gernsheim und Biebesheim zur Absicherung der Einsatzkräfte sowie die Feuerwehr Gernsheim und Werkfeuerwehr Merck im Einsatz.
