Syrienkrise: Zeltstadt eröffnet / Dauereinsatz für SEELIFT

Eine riesige Stadt aus Zelten, mitten in der Wüste und aufgebaut binnen kürzester Zeit: Nahe der jordanischen Stadt Za´atari wurde gestern das erste große Flüchtlingscamp in Jordanien eröffnet. Das THW unterstützt das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und das Kinderhilfswerk UNICEF beim Betrieb und der Erweiterung des Lagers. Die Zeltstadt soll über 120.000 Flüchtlingen Platz bieten.

Die Zahl der Flüchtlinge steigt kontinuierlich, in der Stadt aus Zelten werden nun täglich rund 1.000 neue Flüchtlinge aufgenommen. „In den kommenden Tagen ist die Infrastruktur soweit abgeschlossen, dass wir 20.000 Menschen beherbergen können“, berichtet THW-Einsatzleiter Stephan Mack aus Jordanien. Das inzwischen elfköpfige THW-Team ist weiter für die Bereiche Wasser, Sanitär und Hygiene zuständig.

 Bereits seit April unterstützt das THW in der jordanischen Hauptstadt Amman die Deutsche Botschaft bei der Bewertung der Lage vor Ort. Nach den anwachsenden Flüchtlingsströmen der vergangenen Wochen wurde das THW auf Ersuchen des Auswärtigen Amtes vom Bundesinnenministerium beauftragt, in Zusammenarbeit mit jordanischen Behörden und Hilfsorganisationen die Vorbereitungen für den Aufbau von Flüchtlingscamps zu unterstützen. Dazu führte ein fünfköpfiges THW-Team gemeinsam mit dem UNHCR in der jordanischen Hauptstadt Amman vor kurzem einen Campbau-Lehrgang durch. Zielgruppe des Lehrgangs waren staatliche Einrichtungen sowie nationale und internationale Organisationen.

 Aufgabe der Groß-Gerauer Sondereinheit SEElift (Schnelleinsatzeinheit Logistikabwicklung im Lufttransportfall) war die logistische Organisation des Einsatzes am Frankfurter Flughafen von dem aus die Einsatzkräft in Richtung des Einsatzgebietes starteten. Insgesamt waren bislang 10 Einsatzkräfte aus Groß-Gerau an dem Einsatz rund um die Syrienkrise beteiligt. Gut 200 Einsatzstunden leisteten die ehrenamtlichen Helfer aus der Kreisstadt bereits in diesem Zusammenhang. Besonders herausfordernd ist der Einsatz deshalb, weil eine dauernde Rufbereitschaft und Einsatztätigkeit erforderlich ist und deshalb der Koordinierungsstab der SEElift in Groß-Gerau durchgehend besetzt bleiben muss.

 SEElift ist eine bundesweit einmalige, im Ortsverband Groß-Gerau stationierte, Einheit. Sie ist die ehrenamtliche Bodencrew der Auslandaktivitäten des THW und stellt den schnellstmöglichen Transfer der Einsatzkräfte von Deutschland in ein Krisengebiet im Ausland und ihren Rücktransport sicher. Die Helfer verstehen sich als Service-Einheit für die ins Ausland entsandten Einsatzkräfte – genug Anspannung müssen die Einsatzkräfte im Katastrophengebiet ertragen, der Ab- und Rückflug soll dagegen stress- und sorgenfrei sein. Dazu hält SEElift ständig Kontakt zum Rhein-Main-Flughafen Frankfurt, arbeitet mit dem Flughafen und zuständigen Sicherheitsbehörden Einsatzpläne aus und wickelt die Luftverlastung von THW-Personal und Material im Einsatzfall verantwortlich an allen Großflughäfen inklusive der Zoll- und Gefahrgutdeklaration ab. Angewiesen sind die THWler bei Ihrer - gerade derzeit sehr zeitintensiven - Arbeit auf verständnisvolle und geduldige Familien und Arbeitgeber. Auch Verstärkung wird immer gesucht. Wer ehrenamtlich mitwirken möchte, ist jederzeit willkommen, sich über die Tätigkeit im THW zu informieren. Entweder unter www.thw-gg.de oder an jedem Dienstagabend ab 19.00 Uhr in der Dienststelle des THW Groß-Gerau.


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