Alamübung: Auch Helfer müssen üben

Große Alarmübung am Niederwaldsee und anschließende gemeinsame Ausbildung unterschiedlicher Rettungsorganisationen

Rettungsorganisationen verschiedener Fachrichtungen hielten am Niederwaldsee in Groß Gerau eine Übung ab, um für den Ernstfall gut gerüstet zu sein. Am Wasser und im Wald wurde nach einer Gruppe verstreuter Jugendlicher gesucht. Die Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen wurde tags nach der Übung durch eine gemeinsame Ausbildung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen vertieft.

Pünktlich um zehn vor acht an einem Freitagabend mitten in der Urlaubszeit stockte etwa vierzig ehrenamtliche Rettern der Atem. Der Melder läutete das Ende des gerade erst begonnenen Wochenendes ein und übermittelte lautstark eine Nachricht, die jeder Einsatzkraft den Blutdruck in die Höhe treibt: Eine ganze Gruppe Jugendlicher sei in akuter Gefahr. Da die Alarmübung zuvor geheim gehalten worden war, wussten die Helfer nicht, dass es sich um eine Übung handelt und Adrenalin und geübte Routine sorgten für schnelles aber genaues Handeln.

Auf Initiative der Polizei setzten sich Suchhunde der Rettungsorganisation MFS und des Technischen Hilfswerks sofort in Richtung der Einsatzstelle in Bewegung. Bei einer ersten Erkundung bestätigte sich das Bild. Bei ein paar Zelten war lediglich eine Mutter der Gruppe aufzufinden. Außer der Beschreibung einer selbst gemachten Pilzpfanne konnte sie den Rettungskräften nur sagen, dass einige Gruppenmitglieder die kleine (eigens als Kulisse aufgebaute) Zeltstadt verlassen hätten. Und ihr sei auch nicht gut. Sie wurde im Rettungswagen versorgt, die Einsatzleitung weitete die Maßnahmen umgehend aus. DRK Nauheim, weitere Kräfte des Technischen Hilfswerkes aus Pfungstadt und ein Suchhubschrauber der Polizei wurden nachalarmiert. Da es sich um eine Übung handelt, blieb der Hubschrauber aus Kostengründen am Boden - bis zu diesem Zeitpunkt für viele Helfer der erste Hinweis darauf, dass es sich „nur“ um eine Übung handelte. Die anderen angeforderten Einheiten kamen kurz darauf an.

Die nachrückenden Kräfte des Technischen Hilfswerkes tauchten das Einsatzgebiet dann in helles Licht, während gemischte Suchteams die Gegend systematisch absuchten. Im weiteren Verlauf wurden alle weiteren Patienten gefunden und versorgt - die schauspielerische Leistung der Mimen des DRK Biebesheim muss gewürdigt werden. Aber auch die Ernsthaftigkeit, mit der die Helfer vorgingen. Eine Helferin des Deutschen Roten Kreuzes sprang zur Betreuung einer Patientin kurzerhand ins Uferwasser.

Wie sich zeigt, ist der Katastrophenschutz im Kreis auch für außergewöhnliche Herausforderungen gut aufgestellt und die verschiedenen Organisationen arbeiten hervorragend zusammen.

Tags drauf erfolgte eine gemeinsame Ausbildung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen einiger Anwärter von DLRG und Technischem Hilfswerk auf dem Gelände des THW Groß Gerau. Für vierzehn angehende Retter ist dies ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu erfolgreichen Einsätzen.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: