Vermisste Frau in Riedstadt

Am Nachmittag um 16:00 Uhr des 18. März 2016 wurde das THW Groß-Gerau von der Polizei in Gernsheim zur Hilfe bei einer Personensuche gebeten.

Zunächst erkundete der Zugtrupp gemeinsam mit einem Technischen Berater Ortung die Lage an der VITOS-Klinik, von wo aus die gesuchte Person um elf Uhr am Vormittag vermisst wurde. Schon auf der Anfahrt alarmierten wir die mfs Rettungshunde, mit der wir in der Region hervorragend zusammen arbeiten.

Gesucht wurde eine 50-jährige Frau, auf Medikamente angewiesen, möglicherweise orientierungslos. Die Frau ist 168 cm groß und hat dunkelbraune, schulterlange Haare. Sie ist mit einer Jeans und einem grauen T-Shirt bekleidet und trägt keine Schuhe.

Am Phillipshospital sammelten wir Geruchsträger für die Mantrailer ein. Mantrailer sind Hunde mit einer speziellen, sehr intensiven Ausbildung, welche in der Lage sind der Geruchsspur einer Person auch nach vielen Stunden und Tagen genau zu folgen. Wir klärten das weitere Vorgehen zusammen mit den Beamten der Polizei ab und verlagerten den Standort zu einem Aussiedlerhof, an dem die Person zuletzt gesehen wurde. Dort richteten wir zunächst eine Führungsstelle ein und zogen um 17:00 Uhr weitere Sprechfunker hinzu, um die Hundeführer zu entlasten.

Die Spur der Person wurde im Ortsbereich Goddelau auf der Straße weiter verfolgt, als es um 18:00 Uhr zu einem unschönen Vorfall mit einem Autofahrer gekommen ist. Dieser wollte die Behinderung des Straßenverkehrs durch die Suchmannschaften nicht einsehen, drohte den Helfern Schläge an und fuhr dann zwei Helfer kurzerhand mit dem PKW an. Danach flüchtete der Rowdy mit seinem Fahrzeug. Da die Polizei die Personensuche begleitete, wurde der Vorfall zur weiteren Ermittlung sofort aufgenommen. Solche Vorfälle erfahren Helfer von THW, Rettungsdiensten und Feuerwehr in den letzten Jahren leider immer häufiger - es wäre wünschenswert, wenn alle Bürger bedenken würden, dass die meisten Helfer zur Rettung von Mitmenschen viel Engagement und Freizeit opfern und jeder einzelne Bürger auf diese Hilfe angewiesen sein kann, wenn einmal ein Notfall eintritt.

Die Suche wurde ungeachtet des Vorfalls gleich weiter fortgesetzt. Die Spur führte durch die landwirtschaftlichen Flächen nach Stockstadt. Nachdem alle Maßnahmen sich dort konzentrierten wurde gegen 19:00 Uhr auch die Führungsstelle auf eine geeignete Aufstellfläche verlegt.

Die Spur war nicht ganz klar, da vorbeifahrende Züge auf der Bahnstrecke die Gerüche schnell verwirbeln. Zudem drohte die einbrechende Dunkelheit die Suche zu erschweren und eine kalte Nacht bedrohte die Gesundheit der gesuchten Person zusätzlich. Daher wurde um 19:45 Uhr eine Flächensuche eingeleitet. Alarmiert wurden der technische Zug des Ortsverbandes Groß Gerau, die biologischen Ortungseinheiten (Rettungshunde) der Ortsverbände Groß Gerau und Viernheim und weitere Teams der mfs Rettungshunde. Etwa 40 Menschen und 10 Hunde waren jetzt, unterstützt von einem Suchhubschrauber der Polizei mit Wärmebildkamera, in der Nähe der Bahngleise bis ins Ortsgebiet von Stockstadt auf der Suche.

Leider konnte der Notfallmanager der Bahn eine Geschwindigkeitsreduktion auf der Strecke nicht länger gewährleisten, so dass die Suche weiter erschwert wurde.

Unterdessen hatten zwei Mantrailer unabhängig voneinander eine Spur zum Bahnhof in Stockstadt gefunden, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass die gesuchte Frau mit dem Zug gefahren ist.

Um 22.30 Uhr wurde der Einsatz abgebrochen, alle Einsatzkräfte und Fahrzeuge waren gegen Mitternacht wieder zurück in der Unterkunft und für den nächsten Einsatz bereit.


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