Aufgrund von Regenfällen und dem sehr hohen Grundwasserpegel musste zunächst die Rettungsöffnung für Notfälle trockengelegt und wieder begehbar gemacht werden. Hierzu wurde das Wasser zunächst abgepumpt, der sumpfige Boden mit Sandsäcken ausgelegt und mit Paletten stabilisiert.
Hintergrund: Bei dem Übungsobjekt handelt es sich um einen alten gereinigten Öltank der ca. 11,5 m lang ist und einen Durchmesser von 2,5 m hat. Dieser Tank verfügt normalerweise nur über eine „normale“ Revisionsöffnung. Aus Sicherheitsgründen stellte das THW deshalb bereits vor anderthalb Wochen eine zweite Rettungsöffnung für reale Notfälle im Übungsverlauf her.
Im ersten Übungsszenario waren drei Personen in einen Tank gefallen und schwer verletzt. Der zuerst eintreffende Rettungsdienst alarmierte die Feuerwehr zur Rettung der verunglückten Personen. Unsere Aufgabe, nachdem wir ebenfalls alarmiert wurden, war die Sicherstellung der Zweitsicherung beim Heraufziehen der Personen sowie im späteren Verlauf das Fixieren der verunglückten Person auf dem Spineboard. Alle Personen konnten zügig gerettet und an den Rettungsdienst übergeben werden.
Bevor das zweite Szenario starten konnte musste mittels Brennschneidgerät die Öffnung am Tank erweitert werden, sodass die Öffnung eine „Tür“ darstellen konnte. Der Innenraum wurde vom DRK in ein Flugzeug verwandelt und die Mimen konnte im Flugzeug „platznehmen“.
Im zweiten Szenario musste ein Flugzeug notlanden. Viele der Passagiere liefen verwirrt durch die Gegend, ein Dutzend Passagiere war im inneren des Flugzeugs eingeklemmt. Schnell war klar, dass es sich hier um einen Massenanfall von Verletzten (MANV) handelte. So richtete der Rettungsdienst einen Platz für die Triage (Sichtung und Einteilung der Verletzten) sowie einen Behandlungsplatz ein. Der ebenfalls alarmierte Verpflegungszug des Kreises stellte die Verpflegung nach Übungsende sicher. Nach der Stabilisierung und Erstversorgung wurden die Verletzten mit Rettungswagen in das Krankenhaus überführt. Als Krankenhaus diente im Übungsszenario die Unterkunft des THW Groß-Geraus. Aufgrund der Fahrtstrecke wurde so die begrenzte Verfügbarkeit der Rettungswagen simuliert.
Die Helfer des THW Ortsverbandes Groß-Gerau - wegen eines realen Seelift Einsatzes auf 5 Helfer reduziert - halfen in zwei Trupps bei der Rettung der verunglückten aus dem Flugzeug und stellten Tragekapazitäten zur Verfügung.
Vielen Dank an alle beteiligten Organisationen für die gute Zusammenarbeit und einen besonderen Dank an das DRK Groß-Gerau für die Übungsorganisation. Das Üben mit echten Mimen ist doch nochmal eine größere Herausforderung als das Retten von verunglückten Puppen.